Als Hexe wird man nicht geboren. Du hast aber vielleicht einige
Grundfähigkeiten, die Begabung oder eine Berufung, Hexe zu werden.
Dieses zu erkennen ist der erste Schritt. Nun folgt eine lange Zeit
des Lernens, dein einzigstes Ziel. Der Weg, den Du gehen musst, um
eine Hexe zu werden, kostet viel Zeit, ist anstrengend, erfordert
viel Arbeit. Er ist aber lohnenswert. Wenn Du nun die folgenden
Punkte zum Werdegang einer Hexe durchliest, und Punkt für Punkt, Schritt für
Schritt absolvierst, wirst Du eine Hexe werden. Der Weg ist hart, also lass Dich
nicht entmutigen oder von Deinem begonnen Weg abbringen. Glaube an den Weg den
Du gehen willst. Glaube an Dich. Deinen Weg kannst nur Du gehen, auch mit
Unterstützung eines Mentors, aber bedenke, gehen musst Du selbst.
Dein Weg
PRÜFE die Beweggründe, warum du eine Hexe werden willst
LERNE dich kennen und zu erkennen
LERNE dich zu konzentrieren
LERNE in dich hinein zu horchen
LERNE die Natur kennen
LERNE die Naturgesetze kennen
LERNE dich den Gesetzen des Universums zu unterwerfen
LERNE deine Gefühle zu kontrollieren
LERNE die Zauberei zu entdecken
LERNE das Zaubern und den Umgang mit Magie
ENTDECKE deine eigenen magischen Fähigkeiten
ENTWICKLE neue Rituale und Zauber
VERMITTLE dein Wissen an andere, damit es nicht verloren geht
Die 13 Regeln einer Hexe
1. Kenne dich selbst!
2. Kenne deine Kraft!
3. Lerne!
4. Nutze dein Wissen mit Weisheit!
5. Sei im Gleichgewicht mit dir und den "Mächten"!
6. Achte auf deine Worte!
7. Achte auf deine Gedanken!
8. Schätze das Leben!
9. Lebe im Einklang mit den Jahreszyklen!
10. Atme und iss richtig!
11. Bewege und achte deinen Körper!
12. Meditiere!
13. Ehre die Göttin und den Gott!
Flieg los
Zunächst einmal solltest Du Dich fragen, was für Dich eine Hexe ist.
Schreibe Deine Definition in ein Notizblock, vermerke Deine Eintragung
immer mit Datum und Unterschrift. (Wichtig, weil Du dann, beim
zurückblättern Deines magischen Tagebuchs, Deinen Fortschritt
erkennen kannst).
Als nächstes solltest Du Dein magisches Tagebuch mit der Information
befüllen, seit wann Du Dich für Hexerei interessierst und warum Du das
tust. Auch Deine momentanen Beweggründe sind wichtig, was Du Dir davon
versprichst und was Du befürchtest, wenn Du den Weg einschlägst. Sei ehrlich
zu Dir. Es nützt nichts, wenn Du Dir was vormachst. Dabei verschwendest Du
nur kostbare Zeit. Wenn Du nicht ehrlich zu Dir bist, ist es ein Zeichen,
dass Du noch nicht "reif" für das Studium der Hexenzunft bist. Die Sonnenseiten
sind genauso wichtig, wie die Schattenseiten Deiner Persönlichkeit und
dürfen nicht verdrängt werden.
Als dritten Eintrag schreibst Du in Dein Notizbuch Deine Ziele auf, die
Du im Auge hast.
In vielen Orden gibt es für Einweihungskandidaten, ein Jahr und ein Tag
Bedenkzeit. In einem meiner Hexenbücher, habe ich die Idee mit dem magischen
Tagebuch aufgegriffen. Dort wird nach genau einem Jahr und einem Tag, das
Tagebuch zu Hand genommen und die ersten Einträge gelesen. Jetzt kannst Du
Deine Fortschritte erkennen.
Was brauche ich für den Anfang?
Zu Beginn brauchst Du gar nicht so viele Gegenstände. Du kannst Dir nach Bedarf
alles selbst zusammen suchen, Kerzen sind ja kein Problem und sind in jedem Haushalt
zu finden. Was Du Dir zum Anfang kaufen solltest, ist ein Buch in dem einiges zur
Hexengeschichte, den Hintergründen und ein paar Grundrituale steht. Du findest auf diesen
Seiten eine Bibliothek, in der einige gute Bücher empfohlen werden.
Wenn Du den Wunsch verspürst einen Altar einzurichten, dann tue das. Es ist aber kein
Muß. Als Altar eignen sich: Tisch, Truhe, großer Stein mit grader Oberfläche, kleiner
Schrank oder auch einfach nur ein auf dem Boden liegendes Tuch. Üblicher Weise legt man
ein Altartuch darauf. Weiß ist eine neutrale Farbe und eignet sich bestens. Wenn Du magst,
stellst Du Dir Dein Altartuch auch selbst her. Auf Deinem Altar gehören dann alle 4
Elemente: Kerze (Feuer), Schale Wasser, ein Schälchen Salz oder einen Edelsteine (Erde),
Räucherschale oder Räucherstäbchen (Luft). Du kannst einen Altar auch nach den
Jahreskreisfesten schmücken oder mit dem, was Dir gefällt. Bedenke, Hexen leben im
Einklang mit der Natur, das heißt, Blüten und abgeschnittene Blumen gehören nicht auf
einen Altar. Willst Du mit Pflanzen etwas bestimmtes ausdrücken, verwende Topfpflanzen.
Zudem sehen sie viel lebendiger aus. Ein Altar kann ganz unterschiedlich aussehen, es kommt
ganz auf den/die Besitzer/in an. Auch eine Statue oder Bild der Göttin zu Ehren, wird gerne
auf einem Altar aufgestellt.
Räuchermischungen tragen nicht nur zur Entspannung bei und helfen Dir bei Meditationen,
die Du ab jetzt üben solltest, sie sind auch eines der ersten Ritualgegenstände, die Du
Dir anschaffen solltest. Sie repräsentieren das Element Luft. Du findest Räuchermischungen
auf Märkten (Weihnachtsmarkt, Mittelaltermarkt). Für jedes gewünschte Ergebnis gibt es
Räuchermischungen. Laß Dich zu Beginn beraten.
Die Eltern
Oft ein leidiges Thema, denn viele Eltern verstehen nicht, was ihr Kind
plötzlich für Interessen hat. Es verändert sich, stellt eventuell die
Ernährung um, hat nur noch Kerzen im Zimmer stehen und erzählt wirres Zeug, von
dem sie als Eltern nichts mehr verstehen. Ist es nun eine neue Jugendkultur? Ist
ihr Kind in eine Sekte geraten und ist es in Gefahr? Alles Dinge, die verständlicher
Weise Eltern beunruhigen. Es ist an Dir, Dich zu erklären. Erkläre ihnen, was Du
machst, warum Du Dich für das Hexentum interessierst und warum Du eine Hexe werden
willst. Viele Eltern verstehen es nach einer gewissen Zeit. Du solltest allerdings
Geduld haben. Du erreichst nichts, wenn Du nur "bockig" auf eine Ablehnung Deiner
Eltern reagierst. Wenn Deine Eltern wirklich nichts von Hexen hören wollen, dass lass
das Thema erst einmal ruhen. Du kannst Deine Eltern aber mit einbeziehen, z.B. mit in
den Esoterik-Shop nehmen, zusammen Kräutersammeln oder anpflanzen, vielleicht auch
zusammen Meditieren. Sollten alle Stricke reißen, und Du kannst Deinen Eltern überhaupt
nicht nahebringen, was Du tust, dann reagiere nicht mit Ablehnung auf sie. Akzeptiere,
dass sie es nicht verstehen wollen und die Zeit dafür noch nicht gekommen ist. Denn
wenn Du darüber länger nachdenkst, verstehst Du auch, dass Deine Eltern sich berechtigt
Sorgen machen.
Wann sollte ich das erste Ritual durchführen?
Man kann nicht pauschisieren, dass das erste Ritual unbedingt nach einem Jahr, nach Beginn
des Lernens, durchgeführt werden soll oder muß. Es gibt auch Hexen, die nie ein Ritual
durchführen. Wann man das erste Ritual durchführen soll, liegt in Deinem ermessen, Du mußt
selbst bereit dazu sein und genügend Wissen gesammelt haben. Außerdem sollst Du
mit ganzen Herzen an das Ritual herangehen, halbherzige Dinge gelingen sowieso
nicht. Bevor Du das erste Ritual durchführst, dabei ist es unwichtig, ob es sich um einen
Kerzenzauber oder einem größeren Ritual handelt, mußt Du Dich damit intensiv auseinandersetzen.
Du kannst ein Ritual verwenden, welches Du in Büchern findest oder aus anderen Quellen, welches
Deinen Zweck erfüllt. Wenn dort irgendwelche Sprüche aufgeführt sind, mußt Du diese auswendig
können, Du mußt Dir vorher die Zutaten beschaffen die Du dafür benötigst und den Ritualablauf
im Kopf haben. Ich empfehle als erstes Ritual das Elementenritual, welches Dich mit den einzelnen
Elementen vertraut macht und dessen Kraft Du nach der Durchführung für weitere Rituale nutzen
kannst.
Muß ich mich für eine Magieform entscheiden?
Im groben gesagt, es wäre langweilig, wenn man sich nur mit einer Magieform auseinander
setzt, allerdingt kann man es auch als Vorteil betrachten. Wenn man eine Magieform beherscht,
sie gut kann und anderes außer Acht läßt, ist es kein Nachteil, jedoch wird man dann irgendwann
einseitig. Ein gesundes Allgemeinwissen ist also nötig. Wer weiß, vielleicht bekommst Du irgendwann
eine Aufgabe, wo Du dann direkt einsteigen kannst, ohne dass Du erst wieder lernen mußt.
Wie finde ich denn eine Magieform, also "meine" Magieform? Meistens ist es die erste Magieform, für
die man sich interessiert. Man will darüber alles erfahren, will sie beherschen können. Man
beschäftigt sich intensiv mit dieser Form der Magieausübung. Wenn Du weißt, welchen Weg
Du gehen möchtest, dann wird es Dir auch leichtfallen "Deine" Magieform zu finden. Wenn Du eine
beherschst, dann kannst Du Dich auch intensiv mit der nächsten beschäftigen. Du siehst, es
ist alles eine Frage der Zeit. Du darfst die Geduld nicht verlieren.
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